AWARD. AUKTION. AUSSTELLUNG.

Myriam Boulos

Gewinner Next Generation Award 2025

Hendrik teNeues Award "relevant & inspiring"

Die libanesische Fotografin Myriam Boulosaus erhielt am vergangen Samstag (10. Mai 2025) im Rahmen einer feierlichen Gala mit rund 150 Gästen auf Gut Basthorst bei Hamburg den zweiten Hendrik teNeues Photography Award for Emerging Artists („HtN Award“), der mit einem Preisgeld von 10.000 Euro dotiert ist.
Lebanon. September 2024.  Israeli airstrikes over Dahieh, the night Sayyed Hassan Nasrallah was assassinated. I keep on thinking about the people who are being forcibly displaced.
Lebanon. November 2024. Laura-Joy and Jasmine taking their last hormonal shot, during the last week before the ceasefire.
Lebanon. November 2024. Maryam's sister house in Tayyouneh, on the day of the cease fire. Maryam came back to collect her sister's memories, especially her husband's toolbox. He passed away before the war.
Lebanon. September 2024. Looking for tenderness while Israel intensifies its aggressions on Lebanon.
Lebanon. October 2024. “As a person on the autism spectrum, I’m concerned about the war leading to a burnout. It’s more difficult to ask for my needs, as there’s a sense that everyone’s struggling. Strangely, it feels like the world is now experiencing some of the anxiety that neuro divergent people live with daily.” - Maya

Myriam Boulos wurde 1992 im Libanon geboren. Sie schloss 2015 ihr Studium der Fotografie an der Libanesischen Akademie der Schönen Künste mit einem Master ab.  Sie hat an Kollektivausstellungen teilgenommen, darunter Close Enough am ICP New York, Infinite Identities bei Huis Marseille in Amsterdam und Body of evidence bei Cortona on the Move in Cortona.

Ihre Arbeiten wurden u. a. in Aperture, FOAM, Time, GQ Middle East, Vogue Arabia und Vanity Fair France veröffentlicht. Sie wurde mit dem Eugene Smith Fellowship, dem PHmuseum Women Photographers Grant, dem Grand prix ISEM und Foam Talent ausgezeichnet und ist Absolventin des Arab Documentary Photography Program und der Joop Swart Masterclass. Im Jahr 2021 wurde sie von Magnum nominiert und 2023 wurde ihr erstes Buch „What’s ours“ von Aperture veröffentlicht.

Boulos‘ preisgekrönte Serie dokumentiert die persönlichen Geschichten aus der Zeit, als der Krieg im Nahen Osten im September 2024 auf Beirut übergriff. Wie sie selbst berichtet, hat sie „jegliches Gefühl für sich verloren“ und wollte ein Licht auf die oft vergessenen Menschen werfen, die am meisten Unterstützung brauchen.

In ihrer Serie konzentriert sie sich auf Menschen auf dem Autismus-Spektrum (wie sie selbst), hinterfragt das Stigma, das Autismus umgibt, und stellt es vor den traumatischen Hintergrund des Krieges.

Die unabhängige internationale Jury des Hendrik teNeues Awards besteht aus: Stephen Barber (Vorsitz), dem in London ansässigen Gründer des Prix Pictet, des weltweiten Preises für Fotografie und Nachhaltigkeit; William A. Ewing, Autor, Kurator für Fotografie und ehemaliger Museumsdirektor; Peter Feierabend, Verleger, Herausgeber und Designer aus Berlin; Simone Klein, unabhängige Kuratorin für Fotografie und Autorin aus Köln; Dr. Franziska Kunze, Leiterin der Sammlung Fotografie und zeitbasierte Medien an der Pinakothek der Moderne, München; Dr. Andrea Lissoni, künstlerischer Leiter des Hauses der Kunst, München; Celina Lunsford, künstlerische Leiterin des Fotografie Forums Frankfurt; Dr. Katharina zu Sayn-Wittgenstein, Geschäftsführerin des Dorotheum Deutschland.

„Die Jury war beeindruckt von der außergewöhnlichen Qualität der diesjährigen Einreichungen und von der Breite und Tiefe der Arbeiten talentierter Nachwuchsfotografen aus ganz Europa und darüber hinaus. Unsere in die engere Wahl gekommenen Künstler haben praktisch jedes Genre der Fotografie vertreten. Nach einer ausführlichen Diskussion hat die Jury ihre Wahl jedoch einstimmig getroffen“.

STEPHEN BARBER
Vorsitzender der Jury des Hendrik teNeues Photography Awards

Nadav Kander

Gewinner Distinguished Photographer Award 2025

Am selben Abend wurde der renommierte Fotograf und Künstler Nadav Kander mit dem Hendrik teNeues Distinguished Photographer Award ausgezeichnet. Mit dieser Auszeichnung wird ein etablierter Fotograf geehrt, dessen Werk die Fotografie nachhaltig beeinflusst hat. Mit dieser Auszeichnung wird ein etablierter Fotograf geehrt, dessen Werk einen nachhaltigen Einfluss auf die Fotografie ausgeübt hat.

Der in London lebende Nadav Kander ist ein Fotokünstler und Regisseur, der für seine Landschaften und Porträts bekannt ist. Seine Arbeiten befinden sich in vielen öffentlichen Sammlungen weltweit, darunter das Victoria and Albert Museum (London), die National Portrait Gallery (London), das Marta Herford Museum für Kunst, Architektur und Design, Herford (Deutschland), die New York Public Library und die Alexander Tutsek-Stiftung, München. Er hat in Museen und Galerien auf der ganzen Welt ausgestellt. Er wurde mit einer Reihe bedeutender Fotopreise ausgezeichnet, unter anderem 2009 mit dem zweiten Prix Pictet für seine Serie Yangtze – The Long River. Zu seinen Porträts gehören mehrere Titelseiten des Time Magazine sowie das Porträt von Barack Obama (aus der Serie Obama’s People), das auf der Titelseite des New York Times Magazine abgebildet wurde.

Nadav wurde 1961 in Israel geboren. Er war drei Jahre alt, als seine Familie nach Südafrika zog. Mit 21 Jahren zog er dauerhaft nach London, wo er in einer ehemaligen Klavierfabrik ein Studio betreibt. Im Alter von 13 Jahren nahm er zum ersten Mal eine Kamera (eine Pentax) in die Hand, und nachdem er zur südafrikanischen Luftwaffe eingezogen worden war, druckte er in einer Dunkelkammer Luftbilder.

„Ich freue mich sehr, Nadav Kander den ersten Hendrik teNeues Distinguished Photographer Award zu überreichen. Nadav ist ein Fotograf, dessen Arbeit ich schon immer bewundert habe, von seinen frühen Modearbeiten bis hin zu seinen weltberühmten Porträts, Landschaften und Kunstfotografien. Er ist ein nachdenklicher und zum Nachdenken anregender Künstler, der ständig neue Wege sucht und findet, um sich seinem Thema zu nähern. Deshalb war und ist er für junge und alte Fotografen auf der ganzen Welt eine große Inspiration. Ich kann mir keinen würdigeren Empfänger für diesen ersten Preis vorstellen."

PETER FEIERABEND
Co-Geschäftsführer der Hendrik teNeues Stiftung

Vorbesichtigung Auktions-Bilder

Impressionen von dem Empfang zur Vorbsichtigung der Auktions-Bilder für den Hendrik teNeues Photography Award 2025, im Dorotheum Hamburg. Vielen Dank Katharina zu Sayn-Wittgenstein und dem Dorotheum Hamburg uns die Möglichkeit der Ausstellung zu geben. Die Bilder sind dort noch bis zum 08.05.2025 zu sehen.

Shortlist HTN-Award 2025

Wir freuen uns, nach der gestrigen Sitzung der unabhängigen Jury, die Shortlist der Photographinnen und Photographen, für die zweite Ausgabe des Henrik teNeues Next Gen Photography Award bekannt zu geben. Die Einreichungen stachen heraus unter fast hundert Nominierungen durch die Relevanz und Bedeutung Ihres Themas, die Kraft der Bilder und die Kohärenz ihrer Präsentation. Die Shortlist besteht aus acht Künstlern, die alle in Europa ansässig sind und sowohl europäische als auch außereuropäische Wurzeln haben. Vor der Preisverleihung am 10. Mai in Hamburg wird die Jury zusammentreten, um den Gewinner für den mit 10 000 € dotierten Preis auszuwählen.

Herzlichen Glückwunsch zu dieser bereits jetzt beeindruckenden Leistung in einem starken Teilnehmerfeld!

Stephen Barber
Chairman of the Jury

Peter Feierabend

Artistic Director

Cassie Machado – When Colours Return Home the Light

Cassie_Machado_When Colours_Return_Home_t_Light_I_2024
Cassie_Machado_When Colours_Return_Home_t_Light_II_2024
Cassie_Machado_When Colours_Return_Home_t_Light_III_2024
Cassie_Machado_When Colours_Return_Home_t_Light_IV_2024
Cassie_Machado_When Colours_Return_Home_t_Light_VIII_2024

Daniel Chatard – Niemandsland

Ein Schaufelradbagger gräbt sich durch ein Feld in der Nähe des Dorfes Lützerath, auf dem früher Mais angebaut wurde. Die Lößböden in der Region gehören zu den fruchtbarsten in Deutschland.
"Fred" sitzt auf einer Palette vor dem Tipi in Lützerath, in dem er oft die Nacht verbringt. Gemeinsam mit vielen anderen Aktivisten vor Ort setzt er sich für den Erhalt des Dorfes ein.
Für die Vergrößerung des Tagebaus Garzweiler wird im Januar 2018 die Pfarrkirche St. Lambertus, im Volksmund „Immerather Dom“, abgerissen.
Das Baumhaus "Orka" gehörte zum Baumhausdorf "Gallien" im Hambacher Forst und wurde während der Räumungen 2018 abgerissen. Mit Dutzenden Baumhäusern war der Wald zwischenzeitlich besetzt, die höchsten in etwa 25 Metern Höhe. So gut wie alle Baumhäuser lassen sich nur gesichert kletternd erreichen und sind dadurch schwer zu räumen.
Am Sonntag den 8. Januar 2023 gehen Demonstranten am Rande der Tagebaugrube Garzweiler II bei Lützerath entlang. Es ist das letzte Wochenende, an dem das Dorf legal betreten werden kann.

Engl.: Demonstrators walk along the edge of the Garzweiler II open-cast mine near Lützerath on Sunday 8 January 2023. It is the last weekend on which the village can be legally entered.

Elena Helfrecht – Unternächte

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Keerthana Kunnath – Not what you saw

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Kiana Hayeri – No Woman’s Land

KABUL | KABUL | AFGHANISTAN | 2024-04-22 | Soraya, 30, is a TV presenter.

“I love being a journalist. I didn’t leave like almost all of my colleagues. Since the Taleban took over, I have been threatened more than hundreds of times. I was called by the Taliban's intelligence services many times, and I received letters, but I didn’t stop working because I love Afghanistan. Afghanistan is not a restaurant where if I don’t like the menu, I leave the restaurant. Here is our home. People love their home however it is; one day it rains or floods, one day the door is not okay, or the window is broken, or it is a ruin. In any case, it is my home, and I live here. Fighting is not just for soldiers to take guns and go on a war front. There are many ways to fight, and I found the media to be the best way to fight.

“I am in my 30s, and since I was born, I haven’t seen Afghanistan in peace, but I hope to spend my middle age in the peace of my country.”
KABUL | KABUL | AFGHANISTAN | 2024-02-17 | A private institute in the West of Kabul, where girls follow the American curriculum in English, but cannot obtain any Afghan official education certificate, nor can they go to university in Afghanistan, closed for women. This is a rare instance where the school has managed to secure the local Taliban’s approval to shut a blind eye on the school’s operation with teenage girls. 700 female highschool students study at this institute everyday under strict security measurement while two armed security guards from the community watch the gate and girls enter and exit one by one, leaving their backpacks at the entrance. Despite suicide bombers’ attacks that took place before the takeover, the institute remains full of girls, whose dreams are now to leave the country to continue their education abroad.

Despite the Taliban's promises, girls high schools never reopened after the fall. As of today, girls are only allowed to study until grade 6, and are barred from both high schools and universities. However underground schools set up at homes, mosques or alternative spaces continue educating girls, at a high risk.
KABUL | KABUL | AFGHANISTAN | 2024-03-02 | A group of teenage girls celebrate their friend’s birthday at her house. Music and dancing have been forbidden by the Taliban but women continue to dance and celebrate in the privacy of their homes and behind the closed doors.
YAMIT DISTRICT | BADAKHSHAN | AFGHANISTAN | 2024-05-10 | Kheshroo’s daughter and her cousin, both grade 11 students who were put out of school, committed suicide a year before by throwing themselves in the water. The family plays in puddles of water, among troops of yaks, horses and goats, in front of the Wakhan mountains, Wakhan, a region that had never been controlled by the Taliban before 2021.
KABUL | KABUL | AFGHANISTAN | 2024-05-13 |  Samir, 30, is a transwoman who crossdressed in private spaces but present as a man in public, due to the stigma attached to being a member of LGBTQi+.

My mother died 2 weeks ago, now the family is pressuring me to marry off my eldest daughter, so I told them my mother had just died, and we need to mourn for three months. Before, the threats were with society, now the threats are within my own family.
It started from a very young age, 12 or 13, I loved wearing girl’s clothes and putting on make-up, I liked to hang out with girls, sat with them, but once I became a teenager, I really wanted to get close to the boys, and had dreams about them. Everybody in the family blamed me for how I dressed and behaved, except my biological mother, she wouldn’t say anything.
When I was young, my mother understood I didn’t like girls, and when my family told me they want to marry me off, I ran away to Mazar, but there I was abused and rapped, it was so bad that I went back to Kabul, and my mother told me, just say yes, you’ll have peace.
Before the Taliban took over, I had two jobs, including as a sex worker, with a few other queer people. I couldn’t hold a job because they would immediately know I was trans and I would lose my job on the second or third day. So with some other trans people we would rent a room and work as sex workers. Two boys brought Taliban to our room, that’s when I was arrested for the first time. They tied our hands behind our back, and beat us with cables, and I was covered in bruises. When I went home, my wife understood I was trans, only the third time.

Lebohang Kganye – Two Stories of (Hi)stories

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Mohamed Hassan

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Myriam Boulos

Lebanon. September 2024.  Israeli airstrikes over Dahieh, the night Sayyed Hassan Nasrallah was assassinated. I keep on thinking about the people who are being forcibly displaced.
Lebanon. November 2024. Laura-Joy and Jasmine taking their last hormonal shot, during the last week before the ceasefire.
Lebanon. November 2024. Maryam's sister house in Tayyouneh, on the day of the cease fire. Maryam came back to collect her sister's memories, especially her husband's toolbox. He passed away before the war.
Lebanon. September 2024. Looking for tenderness while Israel intensifies its aggressions on Lebanon.
Lebanon. October 2024. “As a person on the autism spectrum, I’m concerned about the war leading to a burnout. It’s more difficult to ask for my needs, as there’s a sense that everyone’s struggling. Strangely, it feels like the world is now experiencing some of the anxiety that neuro divergent people live with daily.” - Maya